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Projekt Kutte
This article is part of the Projekt Kutte series.
Seit Jahren hatte ich die Idee, mir eine Kutte zu nähen, die meinen ganz
individuellen Musikgeschmack zum Ausdruck bringt.
Auf Konzerten sind die Kutten anderer Besucher häufig der Beginn interessanter
Gespräche und nicht selten habe ich dadurch auch neue Bands kennengelernt.
Abgesehen davon hat so eine Kutte auch etwas Persönliches, man hat seine ganz eigene Geschichte zu den einzelnen Patches, und den Gründen warum man sie wo aufgenäht hat. Vergleichbar ist das Ganze vielleicht mit Tattoos (sage ich als untätowierter).
Farbe und Material
Als Fan der härteren und dunkleren Metal-Subgenres war mir relativ schnell klar, dass ich eine schwarze Kutte haben möchte.
Ich halte nicht viel von dem in manchen Kreisen vorherrschenden Elitarismus und
Gatekeeping, allerdings fühlte sich eine jeansblaue Kutte für meinen Geschmack
dann doch zu sehr nach den eher klassischen Genres aus den Achtzigern an.
Dazu kam noch, dass ich ohnehin ein Fan von schwarzer Bekleidung bin, Farben
sind generell nicht so mein Ding.
Bleibt noch die Frage nach dem Material: Jeans, Leder oder einfach nur
“normaler”, glatt gewebter Baumwollstoff.
Hier habe ich mich für Jeansstoff entschieden, da ich die Optik am
ansprechendsten fand.
Außerdem schien mir Jeansstoff am strapazierfähigsten und auch in schwitzigen
Situationen angenehmer als Leder zu sein.
Patches
Ich sammle schon seit Jahren Patches und habe die Suche dieses Jahr noch einmal deutlich intensiviert, sodass ich zu Beginn des Winters eine gute Menge Patches für den Start zusammen hatte.
Ich habe mir keinerlei Regeln für die Patches auferlegt, was den ganzen
Prozess deutlich leichter gemacht hat.
Insbesondere habe ich nicht den Anspruch, die Band bereits live gesehen zu
haben.
Grund dafür ist, dass ich einige Bands aufgrund von Auflösung oder Alter
schlichtweg nicht mehr live sehen konnte, sie aber dennoch als Teil meines
Musikgeschmacks ansehe.
Es würde sich für mich falsch anfühlen, sie nur deswegen nicht auf der Kutte
zu tragen.
Das hat es mir ermöglicht, die Patches, die mir noch fehlten, einfach im
Internet zu bestellen.
Ich weiß, für manche ist das eine Todsünde, ich persönlich finde das aber nicht
sonderlich schlimm.
Zeiten ändern sich.
Was mir Kopfzerbrechen bereitet hat, war die Frage nach dem Backpatch.
Aufgrund seiner Größe und zentralen Position messe ich ihm eine besondere
Bedeutung zu, was die Entscheidung deutlich erschwert hat.
Mehr dazu später.
Nähen
Wenngleich es auch Patches zum Aufbügeln gibt, wollte ich die Patches in jedem Fall aufnähen, zum einen der Haltbarkeit und Belastbarkeit wegen, zum anderen damit sich das Anfertigen der Kutte auch nach einer entsprechenden Arbeit anfühlt.
Das Nähzubehör, das sich für diesen Zweck am besten bewährt hat, ist das folgende: (keiner der Links ist Werbung o.Ä.)
- Gütermann Toldi Nähgarn aus 100% Polyester (500m) in schwarz (Link)
- Prym Nähnadeln lang, Nr. 3-7 (Art-Nr: 121294, Link)
- Prym Stecknadeln (Art-Nr: 029265, Link)
- Fadenschere/Stickschere, z.B. von Prym (Art-Nr: 610544, Link)
- Prym Nahttrenner (Art-Nr: 611205, Link)
- Nadelkissen (in meinem Falle selbstgenäht)
- Maßband, in meinem Fall 150 cm lang und 15 mm breit
Zum Aufnähen eines Patches hänge ich die Kutte zunächst an einem Kleiderbügel gerade auf, und bestimme dann den Ort für den jeweiligen Patch. Gerade am Anfang, wenn es gerade und/oder symmetrisch sein soll, ist dabei das Maßband hilfreich.
Anschließend fixiere ich den Patch mit Stecknadeln, meist in den beiden oberen
Ecken doppelt diagonal und entgegengesetzt (oben links z.B. eine Nadel von 2 Uhr
und direkt daneben eine Nadel von 7 Uhr, oben rechts entsprechend von 11 Uhr und
5 Uhr).
Diese doppelten diagonalen Nadeln verhindern ein Verrutschen und Herausrutschen
ganz gut.
Dann stecke ich weitere Nadeln parallel zur Kante des Patches, entsprechend der
Größe, aber mindestens eine pro Kante.
Zum eigentlichen Vernähen habe ich mir einfach ein YouTube-Video angeschaut,
ich verwende relativ kleine und enge Stiche, damit es lange hält und gut
aussieht.
Aus dem gleichen Grund, und damit der Patch nicht kaputt geht, steche ich nicht
in den gestickten Rand des Patches, sondern nähe ganz knapp davor auf der
eigentlichen Fläche des Patches.
Details
Ich plane, das Nähen der Kutte in mehreren Blogposts zu begleiten, und jeweils auch etwas zu den Patches und was sie für mich bedeuten, zu schreiben.
Idealerweise denke ich auch daran, beim Nähen regelmäßig Fotos vom Stand der Kutte zu machen, sodass das Ganze auch visuell ansprechend zu verfolgen ist.
Articles of this series
- Projekt Kutte
- Projekt Kutte: Backpatch